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10.07.2013 | 

Pressemitteilung

Deutsche Umwelthilfe fordert vollständige Brandtests beim Kältemittel R1234yf

Untersuchung durch das Kraftfahrt-Bundesamt muss auch externe Brandereignisse umfassen


Berlin, den 11. Juli 2013: Nach Ansicht der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) ist die Beschränkung der derzeit durchgeführten Brandtests mit dem Kältemittel R1234yf auf simulierte Fahrzeugcrashs absolut unzureichend. Damit werde man der realen Gefährdung, die von dem Kältemittel ausgehe, in keiner Weise gerecht.

Das dem Bundesverkehrsministerium untergeordnete Kraftfahrtbundesamt führt derzeit Tests mit der Chemikalie durch, nachdem die Daimler AG im letzten Jahr verkündet hatte, das Kältemittel aus Sicherheitsgründen nicht nutzen zu wollen. Bis zu diesem Zeitpunkt galt das Mittel trotz der bereits seit 2009 von der DUH aufgedeckten massiven Sicherheitsrisiken als die präferierte Alternative zum Kältemittel R134a, das aufgrund seiner hohen Klimawirksamkeit seit 2011 in neuen Fahrzeugtypen verboten ist.

Wir haben den zuständigen Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer aufgefordert, die Untersuchung auf die jährlich tausendfach eintretenden Fälle eines externen Brandereignisses auszudehnen. Täglich kommt es zu übergreifenden Fahrzeugbränden bei Massenkarambolagen, parkenden Fahrzeugen in geschlossenen Räumen, zu Bränden durch überhitzte Bremsen bzw. Reifen, Kabelbrände und Vandalismus. Fahrzeuginsassen, Rettungskräfte und Passanten sind in solchen Fällen angesichts der extremen Gefährdung, die von dem Kältemittel im Brandfall ausgeht, in unmittelbarer Lebensgefahr“, so Jürgen Resch, DUH-Bundesgeschäftsführer.

Pro Jahr kommt es in Deutschland zu etwa 20.000 Fahrzeugbränden. Dabei können durch das sich ausbreitende Feuer im Motorraum Temperaturen erreicht werden, die zur Zersetzung und  Entzündung von R1234yf und dadurch zur Bildung von Fluorwasserstoff (HF), so genannter Flusssäure, führen können. Der Kontakt mit Flusssäure kann zum Tode führen, wenn nur eine handtellergroße Fläche der Haut betroffen ist. Greift das Feuer auf weitere Pkw über, gestaltet sich die Situation umso dramatischer. Aussagekräftige Sicherheitstests müssen daher alle auftretenden Brandszenarien abdecken.

Die DUH deckte bereits vor Jahren die Brennbarkeit und extreme Gefährlichkeit des von der Automobilindustrie ausgewählten neuen Kältemittels R1234yf auf. Zuletzt hatten die im Herbst 2012 von der Daimler AG durchgeführten Sicherheitstests die von der DUH enthüllten Gefahren bestätigt.

Kontakt:


Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch[at]duh.de


Daniel Eckold-Hufeisen, Pressesprecher
Tel. 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: eckold-hufeisen[at]duh.de

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